Im Erdgeschoss, in der Parterre-Galerie, hat sich die fast gleichaltrige Osttirolerin Rosmarie Lukasser (geb. 1981) eingerichtet, die jedoch ganz anders als Zenita Komad arbeitet und den Eingangsraum wie ein Laboratorium benutzt: der Betrachter setzt das Licht in Kraft, welchem sie eine zentrale Bedeutung einräumt. Im Hauptraum platziert sie die mit Gips- und Metallstruktur angedeutete Figur eines Zeitgenossen mit Händen, in deren Mitte ein Licht leuchtet. Die räumlichen Beschränkungen so wie die Tatsache, dass der Betrachter involviert ist, indem er das Licht einschaltet, also die Energie gibt, welche thematisch die Arbeit mitfundiert, sind außerordentlich klug genutzt. Die Figur, platziert wie in einem ägyptischen Grab, mit dem in den Händen befindlichen Licht – als Zeichen der Immaterialität – ist Ausdruck unserer gewandelten Einstellung gegenüber einer sich verflüchtigenden Welt. Auch bei Lukasser finden wir eine Weltkarte. Diese ist jedoch nicht eine Welthandelskarte für Schüler aus der Zeit der 20er-Jahre, sondern eine Demonstration des Energieverbrauchs der Länder, in denen zu einem bestimmten Zeitpunkt Internetaktivitäten vorherrschen. Nicht ohne Grund ist der schwarze Kontinent dunkel.
Nach einem Text von Prof. Peter Weiermair