«In der Fotografie "...bald" befragt Lukasser Verfasstheit und Potential der zur Darstellung gebrachten Kunstgattungen. Stilllebengleich bildet die Fotografie ein Notizbuch samt anderen Gegenständen vor einem an der Wand lehnenden Spiegel ab. Der Spiegel als vielbenutzter Topos der Malerei ist hier kein blinder Spiegel, sondern wird zum innerbildlichen Träger von Information. Während er mit gestisch gesetzten menschlichen Figuren bemalt ist, gibt er zugleich – wie in Velázquez’ „Las Meninas“ in ähnlicher Weise vorgeführt – die hinter dem potentiellen Betrachter der Szenerie befindliche räumlich-architektonische Situation wieder. Wenn sich die kryptischen Figuren inhaltlich mit dem gespiegelten Raum vereinigen, erscheinen sie plötzlich als im Kanu sitzende Paddelnde. Die Fotografie verschmilzt die einzelnen im Bild vertretenen Kunstgattungen, eröffnet aber zugleich eine Befragung der Potentiale (des Zusammenwirkens) der einzelnen Bildbestandteile.»
Beate Lex